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Samstag, 13. August 2016

Gardelegen - Erster Teil

geschrieben am 13. August 2016
geschehen   am   5. August 2016

Meinen Halt in Gardelegen beschreibe ich etwas genauer, denn er bewegt mich sehr, bis heute. Aus diesem Grund werde ich in mehreren Teilen über meine Zeit und meine Begegnungen berichten.



Ein Blick in die Historie

Die Hansestadt Gardelegen liegt in der nordwestlichen Altmark in Sachsen-Anhalt. Von der B188 sind es noch knapp drei Kilometer bis zum Ortseingang kurz vor dem Stadttor.

Gardelegen wurde im 12. Jahrhundert an einer Furt am Zusammenfluss der Milde und der Lauterbach erbaut. Ihre strategisch günstige Lage an der Kreuzung mehrerer Handelsstraßen, von Wäldern und Mooren umgeben, ließ Gardelegen bald zu einer regionalen und sogar überregionalen Handelsstadt erblühen. Der Handel und die Dienstleitungen der Ausspannwirtschaften, später auch der Anbau von Hopfen und das Garley-Bier, welches bis 2013 gebraut wurde, brachten der Stadt Wohlstand und Ansehen. 
Seine Blüte erlebte Gardelegen bis ins ausgehende Mittelalter, die sie nach Ende des Dreißigjährigen Krieges nicht wieder erreichen konnte.






Die drei Hopfenranken erinnern an die über Jahrhunderte andauernde Tradition des Bierbrauens in Gardelegen











In der Geschichte Gardelegens findet sich auch ein grausiges Ereignis aus jüngerer Zeit. Mir wurde in sehr bewegenden Bruchstücken davon erzählt. Doch erst nach Recherchen fand ich heute heraus, was geschehen war. 

  

Meine Erlebnisse

Am Nachmittag des 5. Augusts traf ich in Gardelegen ein und fand sehr schnell einen Parkplatz in der Nähe des Stadttores.

Hinter dem Stadttor in Gardelegen




















Schon beim Auspacken der Friedensbänder und -tücher wurde ich von zwei Frauen angesprochen. Sie waren gerade über das Hansefest gegangen und wollten am Abend wieder hin. 

"Sind sie auf Friedensfahrt?" fragte mich eine von ihnen und strich über das Peacezeichen auf meinem Wagen. Ich nickte. 
"Das haben wir früher auch gemacht. Friedenszeichen auf die Kleidung genäht, mit wilden Haaren. Genau! *Frieden schaffen ohne Waffen* und *Make Love not War*, haben wir gerufen. Ja, Frieden ist wichtig, den brauchen wir und den müssen wir uns erhalten. Und wo kommen Sie her?" 
Ich erzählte ihnen, dass ich am Vormittag in der Nähe von Celle aufgebrochen sei und schon in Gifhorn, Wolfsburg und Velpke gehalten hätte, wo ich noch halten wollte und am Sonntag in Berlin sein möchte. Wegen der Friedensfahrt von Berlin nach Moskau. 
"Da fahren Leute nach Moskau? Und dort fahren Sie hin? Und Sie halten hier bei uns und binden Friedenszeichen überall an? Das ist eine tolle Idee! Das ist gut, dass Sie das machen. Viel Glück auf Ihrem Weg und sagen Sie allen, dass wir Frieden wollen!"

Dann bekam ich noch den geheimen Weg in die Innenstadt beschrieben, schloss den Wagen ab und machte mich auf den kopfsteingepflasterten Weg.

Hansefest Gardelegen, Personaleingang






















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